Um das Wichtigste direkt klarzustellen: Hass und Beleidigungen haben weder in Fußballstadien noch sonst irgendwo auf der Welt etwas zu suchen. Punkt. Read that again.
Was die Spieler der TSG Hoffenheim und des FC Bayern München in den letzten knapp 13 Minuten ihrer Partie veranstaltet haben, war zweifelsohne eine große Geste. Auch wenn man zumindest zweifeln darf, ob sie das bei einem halbwegs engen Spielstand auch gemacht hätten. Wie dem auch sei. Man kann von TSG-Mäzen Dietmar Hopp und seinen Investitionen in den Verein halten, was man will. Dass er und sein Klub bei den Traditionalisten unter Deutschlands Fußballfans nicht besonders hoch im Kurs stehen, ist schon seit Jahren bekannt. Schmäh-Plakate und heftige Beleidigungen gehen zu weit! Darüber sollte es keine zwei Meinungen geben.
Hier wird es aber problematisch: Der DFB und die DFL stellen sich schützend vor Dietmar Hopp – und zeigen dabei eine Konsequenz, die sie bislang in anderen Bereichen komplett haben vermissen lassen. Rassismus, Sexismus, Antisemitismus – Hass in allen Formen und Ausprägungen ist in Fußballstadien leider nichts Neues. Es gab schon hunderte Plakate. Aber erst, wenn sich diese Plakate gegen einen milliardenschweren SAP-Mitgründer – übrigens Premium-Partner des DFB – richten, stehen Spiele kurz vor dem Abbruch? Erst dann gibt es einen Aufschrei der Empörung? Erst dann werden Konsequenzen angedroht?
Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Minderheit von Vollidioten mit ihrem Hass und ihren Beleidigungen den Fußball zerstören. So etwas hat in unseren Stadien nichts zu suchen! So etwas hat nirgendwo etwas zu suchen! Aber bitte, DFB und DFL, kämpft gegen jede Art von Hass so vehement an. Andere Ethnien, Religionen und Sexualitäten haben den Hass dieser Chaoten genauso wenig verdient wie Dietmar Hopp. Man kann es sich nur wünschen, dass die Ereignisse in Sinsheim ein Wegweiser für die Zukunft sind.